Du kannst dir nicht vorstellen, wie Co-Abhängigkeit sich an fühlt? Lass mich dir ein Bild dazu geben! Co-Abhängigkeit fühlt sich an als ob man ständig versucht, das Leck in jemand anderems Boot zu stopfen, während man das eigene Boot dabei vergisst und es sinkt. Es geht darum, so sehr auf die Bedürfnisse eines anderen Menschen fokussiert zu sein, dass man sich selbst vernachlässigt.
Da es unterschiedliche Formen der Co-Abhängigkeit gibt möchte ich euch diese einmal kurz erläutern:
Seelische Abhängigkeit:
In der Co-Abhängigkeit dreht sich alles darum, was die andere Person tut, denkt oder fühlt. Es ist, als ob man sich selbst verliert und in der Emotion und dem Drama des anderen gefangen ist. Manchmal wird das Verhalten durch Traumata oder mentale Gesundheitsprobleme in der Familie geprägt, aber letztlich geht es um ein tiefes Bedürfnis, gebraucht zu werden oder Kontrolle zu haben.
Co-Abhängigkeit & Suchterkrankungen
Co-Abhängigkeit und Suchterkrankungen sind häufig miteinander verbunden, insbesondere wenn es um Familien oder Partnerschaften geht, in denen eine Person ein Alkoholproblem hat. Hier ist eine kurze Zusammenfassung:
Co-Abhängige Menschen in Beziehungen zu Suchtkranken Menschen neigen dazu, das Suchtverhalten ihres Partners zu ermöglichen oder zu unterstützen, oft auf Kosten ihres eigenen Wohlbefindens.
Co-Abhängige könnten:
- Das Suchtverhalten des Süchtigen entschuldigen oder verbergen.
- Sich selbst vernachlässigen, um sich um den Süchtigen zu kümmern.
- Schwierigkeiten haben, eigene Gefühle oder Bedürfnisse auszudrücken.
- Übermäßige Angst vor Konflikten oder Zurückweisung haben.
- Oft versuchen, die Kontrolle über den Süchtigen zu übernehmen oder sich verantwortlich für dessen Verhalten zu fühlen.
Co-Abhängigkeit & psychische Erkrankungen
Die Unterstützung eines geliebten Menschen mit psychischen Problemen kann überwältigend sein. Die Grenzen zwischen Unterstützung und Selbstvernachlässigung können verschwimmen. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass Selbstfürsorge nicht egoistisch ist.
Eine Co-Abhängigkeit kann entstehen, wenn eine Person versucht, eine andere Person mit einer psychischen Erkrankung zu “retten” oder zu “heilen”, oft auf Kosten des eigenen Wohlbefindens. Dies kann wiederum zu eigenen psychischen Problemen führen.
Zu den Symptomen der Co-Abhängigkeit in Bezug auf psychische Erkrankungen gehören:
- Übermäßiges Bedürfnis, die Kontrolle über die Person mit der psychischen Erkrankung zu haben.
- Vernachlässigung eigener Bedürfnisse und Wünsche.
- Starke emotionale Reaktionen auf das Verhalten der erkrankten Person.
- Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen oder ein gesundes Gleichgewicht in der Beziehung zu finden.
Co-Abhängigkeit ist ein komplexes Muster von Verhaltensweisen, bei dem man sich oft selbst vernachlässigt, um die Bedürfnisse eines anderen zu erfüllen oder um dessen Probleme zu "lösen". Egal ob es sich um Alkohol, Drogen oder psychische Erkrankungen handelt - der Kern des Problems bleibt oft derselbe: Ein tiefes Bedürfnis, gebraucht zu werden, gepaart mit dem Wunsch, die Kontrolle über eine unkontrollierbare Situation zu haben. Dieser Tanz zwischen Hilfe und Selbstvernachlässigung kann schmerzhaft sein, sowohl für den Co-Abhängigen als auch für den Partner. Es ist wichtig zu erkennen, dass wahre Hilfe oft darin besteht, zuerst sich selbst zu helfen und Unterstützung zu suchen, um aus diesem Kreislauf auszubrechen.
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